Ein anonymes Kunstwerk aus dem OB-Wahlkampf

Bevor ich das Dilemma von Studium und Freizeit löse, indem ich mich zur Klausurvorberreitung ans Hörnle verabschiede, hier noch eine lesenswerte Mail an einen OB-Kandidaten.

Ich hatte nämlich eben auf dessen Wunsch hin ein Gespräch mit dem Kandidaten Thomas Linz, auf das ich heute Abend (eher heute Nacht) noch zurückkommen werde. Herr Linz wird dann auch vorgestellt und seine Antworten bekanntgeben.

Er gab mir auch folgende anonyme Mail zu lesen, die an einen Kandidaten (den Namen habe ich unkenntlich gemacht, aber man kanns erraten) adressiert war, der sie an alle anderen weitergeleitet hat. Thomas Linz meinte, es würde ohnehin vieles von der Öffentlichkeit unbemerkt laufen – kein Wunder. Einer Veörffentlichung dieses Zeilen stände aber nichts im Weg.

Nachfolgender Mail zu zitieren halte ich auch für unbedenklich, da der Absender anonym ist bzw. sich nach der Statue im Konstanzer Hafen bzw. dem historischen Vorbild einer Hure „Imperia“ nennt. Ergo kann er auch keine Rechte einfordern – könnte ja jeder behaupten: aber ich zitiere ja auch nur.  Herr Anonymous hat aber ein wahres literarisches Kunstwerk geschaffen, das ich der Öffentlichkeit nicht vorenthalten möchte – mit gemeinen Anspielungen auf (fast) alle OB-Kandidaten…

Der Inhalt dieser Mail spiegelt natürlich keinesfalls meine Ansichten wieder, aber ich finde es doch recht lesenswert. Also nun – geheime Mails aus dem OB-Wahlkampf. Da kommen Erinnerungen aus der Piratenpartei auf. Wer weiß, vielleicht sind die Absender ja ähnlicher als man denkt. Blöd gelaufen, wenn man sich selbst nicht mit Gemeinheiten übergiesst…

Lieber XXX,

täglich drehe ich mich im drei Minuten Takt und sehe die Geschicke meiner wunderschönen Stadt am Bodensee.

Die OB Wahl in diesem Jahr ist besonders interessant. Viele Menschen stehen unter mir, bewundern meine Kurven und erzählen aus dem Konzil, von den verschiedenen Veranstaltungen der OB-Kandidaten und heimlich belauschten Gesprächen aus den Hinterzimmern.

viel Gutes, viel Interessantes aber auch viele Gemeinheiten nehme ich auf. Gerade die Gemeinheiten sind es, die mich aufhorchen lassen und die mir Angst machen, was auf Konstanz zukommt, wenn bestimmte OB-Kandidaten gewählt werden sollten.

Da gibt es einen Narren, der wie ein kalter Bach in den See fließt und das Klima zum abkühlen bringt.  Der seelige Anblick eines außerirdischen kleinen grünen Männchens oder muss ich sagen Weibchens, dass mit biologischer Gelassenheit einem Sieg entgegengrinst. Eine in einem Wohnmobil, farblos wirkende Gestalt, die wie ein fränkisches Würstchen auf einem Grill liegt, und einfach nicht warm wird. Geschweige denn gebräunt und gar. Ein Mütterchen umsorgt von südamerikanischer Ideologie, pendelnd zwischen Stadtgeschichte und Näherinnen die sie scheinbar ausgebildet hat. Ein Guru aus der neuen Kommune eins der viel Liebe und Sex in den Gemeinderat bringen wird. Der unser Geld eintauscht in bunte Farben und glitzernde Sternchen. Damals wäre er was für mich gewesen! Frisch, Fromm, Fröhlich und Frei wirkt der Buchautor, der mehr über sein neues Buch redet, als über die Ziele einer Stadt, die am Verkehrskollaps zu sterben droht. Anwälte die mehr von Kunst und Theater verstehen, die auf übertrieben Prospekten mit grünen bunten und auch farblosen Bildern die Augen der Konstanzerinnen und Konstanzer blenden. Aber auch eher auf einem Steckbrief zu finden sein könnten als einer Stadtverwaltung vorzusitzen. Immer lächeln, die Behüterin und die neue Margaret Schreinemakers der Politik. Ja, ich habe Euch alle verstanden, ja ich liebe Euch alle, aber nur solange ich noch nicht gewählt bin. Danach werde ich soviel Geld verdienen, dass ich Euch nicht mehr lieben kann, nur diejenigen, die noch mehr haben als ich. Oh, ja und dann ist ER wieder da, ER, der zu Konstanz gehört, wie der japanische Kaiser nach China. Endlich zuhause! Aber wo denn eigentlich? Im Norden, Osten oder doch vielleicht im Südwesten? Er weiß es selber noch nicht. Ein Parteisoldat, der seine Rolle nicht finden wird.

Aber was ist mit Dir denn los, Du hast so stark begonnen. Hast im Kloster Energie getankt und bist stolz und mit Selbstbewusstsein in die Schlacht gezogen. Alle sind über Dich hinübergestiegen, haben Dich getreten und verletzt. Der schlimmste Gegner ein kleiner Schreiberling von eine örtlichen Zeitung, ein Mensch der nicht weiterkommt in seinem Leben, der nur die Gemeinheiten aus all den schönen Themen herauspickt, der in seinem Leben nichts mehr erreichen wird, weil er verbittert und bösartig im Strudel der Zeit untergegangen ist, gerade dieser bösartige, ohne Perspektiven seiende kleine Wurm, gerade der sticht noch einmal zu, obwohl Du längst auf dem Rücken liegst und um Luft ringst.

Er wird es nicht schaffen, denn Du bist stärker als er. Du wirst in eine neue Schlacht ziehen, Du wirst sie alle überleben und mit erhobenem Haupt der Sieger sein. Ob in dieser Welt oder in einer anderen Welt. Der Sieger über die Gemeinheiten dieses Wahlkampfes

Du bist wie ich. Wir drehen uns im Kreis und werden noch in 1000 Jahren die OB´s dieser Welt überleben, während der kleine erbärmliche Wurm von seinen Artgenossen gefressen wird.

Viel Glück und halte die Ohren steif

Deine Imperia

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Ein Kommentar

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