Ankunft in Culverden

Folgender Eintrag stammt vom 10. August, 15.30 Uhr.

Endlich angekommen in Culverden, diesem schönen Flecken Erde auf der Südinsel Neuseelands.

Nachdem ich gestern um 10 Uhr aus den Backpacker in Christchurch auschecken musste, habe ich mich bei dem dortigen regnerischen und eiskaltem Wetter schwerbeladen auf den Weg zum „Grand Chancellor Hotel“ gemacht, wo ich abgeholt werden sollte, allerdings erst um 11. So musste ich eine ganze Stunde und etwas mehr in der Kälte verharren, sodass ein Hotelangestellter mich schon einlud, drinnen zu warten. Wär auch besser gewesen, hab mir bestimmt wieder eine Erkältung eingefangen. Ich wartete und wartete, und es kam keiner, nur einmal hatte ich das Gefühl, ich könnte abgeholt werden, es kam nämlich ein älterer Mann mit einer japanischen Klasse aus einem Bus gestiegen und begleitete sie ins Hotel. Der Mann kam mir bekannt vor – und richtig – nach der Verabschiedung von den Japanern kam er zu mir und stellte sich als Neil vor. Er ist der Direktor der Schule, wo ich jetzt ein paar Monate arbeite. Die Japaner waren Austausch-Schüler, die zwei Wochen in Culverden verbracht haben und nun am Tag meiner Ankunft verabschiedet wurden.

Nach einem kleinen Plausch mit Neil schleppten wir mein Gepäck zum Bus und dann ging es los.

Ich fand es echt klasse, ganz allein in einem neuseeländischen Schulbus zu fahren, den doch recht langen Weg nach Culverden. Platz für das Gepäck war also genug da.

Doch vor Ankunft in Culverden machten wir noch in einem Cafe halt, das laut Neil die besten Speisen zwischen Christchurch und Culverden anbietet. Die fabelhafte Lasagne, die Neil mir ausgab, bestätigte dies durchaus. Nach dem Essen und dem Gespräch, das natürlich schon im Bus geführt wurde, fuhren wir (wer nicht denken kann: Neil fuhr den Bus) weiter nach Culverden, machten aber Halt in der Kleinstadt Amberley, um mir in der dortigen WestPac-Bank eine Bankkarte zu besorgen, da wir in Rotorua keine gekriegt haben. Jetzt bin ich wohl der einzige, der eine hat, und das ist auch wirklich komfortabler. Das war auch nicht ganz so einfach, ohne Neil hätte ich das wohl nicht hinbekommen. Danach ging die Fahrt weiter in hügliges Terrain. Waren es bisher fast nur grüne Wiesen, wurde es nun hüglig und felsig. Bald sah ich das traumhafte Gebirgs-Panorama im Hintergrund, davor weidende Schafe oder jetzt im Winter leere Weinreben, hier in der Nähe ist nämlich ein bekanntes Weinbaugebiet. In Culverden angekommen, wurde erstmal der Bus eingeparkt, Neil zeigte mir ein grade in Bau befindliches Haus in der Nähe und schließlich schleppten wir mein Gepäck zur Schule.

Was die Schule betrifft, werde ich noch einen kleinen extra Artikel schreiben. Neil zeigte mir jedenfalls all die Räume, wir spazierten mitten in den Unterricht hinein und ich habe mich den Lehrern und Schülern vorgestellt. Unter anderem traf ich so auf meinem Mitbewohner Christian, Chemie-Lehrer dort, doch dazu später mehr. Nachdem ich alle Räume gesehen hatte, hatte ich die erste kleine Arbeit vor mir, nämlich das Schleppen von Instrumenten in die Turnhalle, weil dort in den nächsten Tagen ein Musical aufgeführt wird, wo ich vielleicht die Lichter steuern werde oder so. Nach Schulende um 3 kam Christian, stellte sich mir vor und fuhr mich und mein Gepäck und sich in sein Haus (bzw. das Haus ist Eigentum der Schule), mein neues Zuhause für die nächsten Monate. Auch hierzu werde ich einen extra Artikel verfassen mit ein paar Bildern.

Es sei aber gesagt, dass für alles gesorgt ist. Breitband-Internet, Fernsehen mit Sky, eine warme Dusche, ein wundervolles Bett und gut funktionierende Heater, die zumindest mein Zimmer schön warm halten. Sonst ist es nämlich ziemlich kalt hier.

Mein Mitbewohner Christian ist wirklich ein super entspannter Kerl, mit dem ich bald Tennis spielen werde und andere Sachen tue. Wir gehen z.B Golfen, er hat das Equipment, und in Neuseeland braucht man auch keine Platzreife, das ist toll. Er ist total hilfsbereit wie alle Menschen hier, sodass ich mich wirklich wohlfühle.

Wir haben bereits zusammen etwas in Deutschland wohl Strafbares getan, nämlich einen Fernseher aus der Schule entwendet (weil unser etwas klein war) und zu uns verfrachtet. Scheint hier normal zu sein. Weil wir ihn nicht in Christians Auto kriegten, hat uns sogar wer anders geholfen und brachte ihn vorbei. Echt nett hier.

Nach einer kleinen Ruhezeit, den Auspacken meiner Sachen und Starten des Waschens der Sachen letzter Woche (ja, ich kann die Waschmaschine sogar bedienen) ging es dann zu Tina, ebenfalls eine Lehrerin, wo ich zusammen mit ihr, Christian und noch einer Lehrerin lecker Hühnchen zu Dinner aßen, uns unterhielten und später noch den Film „IronMan“ anschauten, der montag Abends im Free-TV lief (was in Deutschland eher unüblich wäre).

Christian fiel dabei aus allen Wolken, als er erfuhr, dass ich kein Bier trinke. Aber er hat es ganz gut verkraftet, denke ich.

Wieder zurück ging ich schnell schlafen in meinem schönen großen Bett, in einem ordentlich aufgeheizten Raum. Was am anderen Morgen geschah und wie mein erster Arbeitstag verlief, den ich grade hinter mir habe, werde ich im nächsten Eintrag berichten.

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Ein Kommentar

  1. Uncle TJ

     /  August 10, 2010

    Hallo Cris,

    ich habe soeben auf Fehmarn mit Daniel deinen Ankunftsbericht gelesen. Schön dass es Dir gut geht.
    Nun musst du dich erst mal einleben. Das mit dem Biertrinken solltest du dir mal überlegen, die NZ lieben dass.

    Ich melde mich wieder aus HF, wo ich am DO mit Daniel hinfahre. PS Er ist der perfekte Wasserskiläufer hinter meinem Boot.

    Nächste Woche sollten wir dann mal skypen.
    Wetter auf Fehmarn 27 Grad und Wasser 21 Grad.

    Gruesse von Daniel und TJ

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